Botanik: Der Faulbaum ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu 7 Meter erreichen kann. Die Rinde ist graubraun mit hellbraunen Korkwarzen. Die Blätter sind wechselständig, eiförmig und schwach glänzend. Im Gegensatz zum verwandten Kreuzdorn sind die Zweige des Faulbaums dornenlos. Die Früchte sind erst grün, werden später rot und schließlich blauschwarz. Der Faulbaum wächst in lichten Laubmischwäldern, an Bachufern und auch in Mooren.
Inhaltsstoffe und Wirkung: Verwendet wird die Rinde, die in frischem Zustand faulig riecht, daher ihr Name. Für die medizinische Anwendung muss die getrocknet und ein Jahr gelagert werden, da sie frisch eher als Brechmittel wirkt. Der enthaltene Wirkstoff Anthrachinon ist mit Vorsicht zu genießen. Denn Dauergebrauch von Abführmitteln, die viel davon enthalten, führt zur Darmträgheit. Dazu gehören Heilpflanzen wie Aloe, Rhabarberwurzel, Sennesblätter und Rizinus. Die Faulbaumrinde dagegen gilt nicht als derart starkes Abführmittel und ist besser verträglich, weshalb man sie auch bei Kindern ab 12 Jahren verwenden kann. Die Faulbaumrinde eignet sich auch für stoffwechselanregende Teemischungen.
Heilanwendung: Faulbaumrinde als Tee: 1 TL mit ¼ l kaltem Wasser übergießen, 12 Stunden lang unter wiederholtem Umrühren ausziehen lassen, abseihen und auf Trinktemperatur erwärmen. Wer es eilig hat, kann auch einen Aufguss machen (1 TL mit ¼ l heißem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen). Den Tee vor dem Schlafengehen trinken, die abführende Wirkung setzt morgens ein. 1 bis 2 Wochen lang einnehmen, aber maximal 4 Wochen. Faulbaumrinde als Tinktur: 2-mal täglich 10 Tropfen im Bedarfsfall. Achtung: Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen.
Quelle: Natur-Apotheke, Miriam Wiegele